Meine kleine Anthologie tschechischer Musik
Český

Heiko Schröder


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Vorläufiger Text! Zur Zeit finden Arbeiten in der Abteilung »Smetana« statt.

Český ist für diese Abteilung sicherlich kein vielsagendes Wort, denn ''český'' soll ja ''irgendwie alles'' sein, worum es in der kleinen Anthologie geht. Ja, aber damit sind wir beim Punkt: Es geht hier um alles, was česky ist; insofern ist das Wort ziemlich vielsagend, müssen wir zugeben. Diese Abteilung verusucht allmählich zur ''guten Stube'' der Anthologie zu werden. Es geht hier nicht nur um Geschichte, sondern auch um Geschichten, also um Märchen, Sagen und dergleichen. Selbstverständlich gehören auch Persönlichkeiten der Literatur in diese Abteilung. Und damit sind wir schon wieder beim Punkt:

Die Abbildung von Michal Maňas zeigt die Böhmische Chronik des so genannten Dalimil; die aufgeschlagene Seite erzählt die Geschichte der ''Sancta Ljudmila'', der Großmutter des Heiligen Wenzel. ''So genannt'' weil niemand genau weiß, wie der Autor sich selbst genannt hat. Das ist besonders verwunderlich, zumal er für die Abfassung seines Werkes auf sich selbst als eine sehr ergiebige Quelle zurückgegriffen hat. Das Werk wird auf das frühe 14. Jahrhundert datiert und ist die erste in tschechischer Sprache geschriebene Chronik (wovon wir uns auf dem Bild allerdings nur schlecht überzeugen können). Immerhin besteht die große Hoffnung, es handle sich sich um keinen zweiten Hanka in spätmittelalterlicher Ausgabe, der seine Zeitgenossen einst an der Nase herumgeführt hat, wie jenes Original, das es im 19. Jahrhundert als meisterlicher Fälscher von ''Heldenepen'' zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Zu Václav Hankas Schöpfungen im wahren Sinne des Wortes zählt auch jene Grünberger Handschrift, mit der Libuše samt ihrer Vision ein historisches Fundament bauen wollte und auf diese Weise Smetanas Librettisten Josef Wenig und Ervin Špindler einen Strohhalm bot, dieses zu betrachten. Der ganze Schabernack erfolgte auch noch genau zum passenden historischen Zeitpunkt, bis eine Forschungsgruppe um Tomáš G. Masaryk dem Hokuspokus auf die Schliche kam; und nun hatten auch die tschechischen Lande ihre ''Kreise im Kornfeld''. Geschichten, die das Leben schreibt - und manchmal eben auch einer, der dabei ein wenig nachhilft.



Heiko Schroeder 2012-08-26